FASHION
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Thomas Tait berät Nachwuchsdesigner

Freitag, 28. November 2014 / 13:13 Uhr

Modeschöpfer Thomas Tait hatte einige Tipps für neue Talente parat, die eine Karriere in der Modeindustrie anstreben - er warnte sie aber auch vor den dunklen Seiten der Fashion-Branche.

Ein Entwurf von Thomas Tait.

Der Modeschöpfer zählt zu den Stars, die gestern in London an einer vom 'Centre of Fashion Enterprise' organisierten Diskussionsrunde teilnahmen, um dort Probleme von Nachwuchsdesigner zu erörtern.

Alles wurde dunkel

Thomas Tait selbst musste im Laufe seiner Karriere einige seiner Idole untergehen sehen: Er ist fasziniert von Stars wie Alexander McQueen, der sich mit 40 Jahren das Leben nahm, und John Galliano (54), der nach einer betrunkenen Pöbelei gefeuert wurde.

«Und dann sahen wir ihren Fall, wir sahen, wie alles dunkel wurde. Wie nehmen den Erfolg dann anders wahr. Mein Ziel ist es jetzt, nicht den gleichen Weg zu gehen. Mir ist bewusst, was ich auf einer persönlichen Ebene brauchen würde. Das ist eine Industrie, die einen - als Mensch - auf den Rücksitz verfrachten kann», zitiert ihn 'WWD'.

Hilfe muss gesucht werden

Tait befürchtete, dass viele Jungdesigner eine verzerrte Vorstellung von der Modewelt haben. Er warnte, dass niemand an ihre Tür klopfen werde, um ihnen Hilfe anzubieten. Deshalb müsse jeder selbst Hilfe suchen.

Diesen Weg ging auch Tait und schrieb beispielsweise eine italienische Textilfabrik an, um sich spezielle Stoffe für seine Debüt-Modenschau anfertigen zu lassen. Ausserdem sollte jeder Designer seiner Meinung nach dazu in der Lage sein, selbst zu nähen.

Business nicht vergessen

Auch der Modemacher Craig Green erschien zu der Veranstaltung und riet Nachwuchstalenten, immer das grosse Ganze im Auge zu behalten. Fashion sei zwar kreativ, aber gleichzeitig ein Business - dieser Tatsache schenken viele seiner Meinung nach zunächst zu wenig Beachtung.

«Ich finde es erstaunlich, dass viele Designer nicht einmal eine Domain registriert haben und noch immer ihre Yahoo-E-Mail-Adressen nutzen», pflichtete ihm Martin Roberts bei.
(awe/Cover Media)